News

Schon gewusst? 25 Jahre WorldSBK in Assen

Thursday, 14 April 2016 10:29 GMT

Interessante Fakten und Statistiken, sowie der große Rückblick auf 25 Jahre WorldSBK in Assen: Der Prosecco DOC Dutch Lauf steht am Wochenende an.

Seit 25 Jahren ist Assen im Kalender der WorldSBK und wird am Wochenende zur zweiten Strecke in der Geschichte werden, die wenigstens 50 Läufe der Superbike WM gesehen hat. Philipp Island ist die zweite Strecke, auf der diese Anzahl Rennen gefahren wurde, hier waren es sogar schon 51 Läufe. Wir haben die Geschichtsbücher gewälzt und schauen auf die Highlights der 25-jährigen Geschichte in Assen zurück.

Zwischen den Niederlanden und Großbritannien liegt nur eine kleine Meerenge – und vielleicht ist das der Grund, warum Briten die Hälfte aller Rennen von Assen gewonnen haben: 24 von 48. Ein Viertel davon ging an Carl Fogarty, was der absolute Sieg-Rekord auf einer einzelnen Strecke in der Geschichte der Superbike WM ist.

Jonathan Rea kann dieses Wochenende zum zweiten Fahrer werden, der mehr als sieben Rennen auf irgendeiner Strecke gewonnen hat. Fogarty hat in den Niederlanden zwölf Siege errungen, danach folgen Rea mit sieben Siegen in Assen und Troy Corser mit ebenfalls sieben auf Phillip Island. Kein anderer Fahrer konnte mehr als sechs Läufe auf einer Strecke gewinnen. Von den aktuell aktiven Piloten hat nur Tom Sykes noch sechs Siege im Donington Park auf dem Konto stehen.

19 verschiedene Fahrer haben in Assen Läufe zur WorldSBK gewonnen. Drei von ihnen waren schon Weltmeister und sind 2016 noch aktiv: Rea, Sykes und Sylvain Guintoli. Kurioserweise gehört der ehemalige Zweifach-Weltmeister Troy Corser nicht zu diesen 19 Siegern, wenngleich er hier 30 Rennen gefahren ist und dabei 7 Mal auf dem Podest stand.

Vor zehn Jahren holte Chris Walker den einzigen Sieg seiner Karriere in Assen: Es war der erste Kawasaki-Sieg auf dieser Strecke. Walker und Guintoli (2012) sind die einzigen beiden Fahrer, die die ersten WorldSBK-Siege ihrer Karriere auf der legendären Piste in den Niederlanden einfahren konnten.

Wichtige Rennen und Ereignisse aus der 25-jährigen Geschichte:

Assen ist sei 1992 im Kalender der WorldSBK, damals fand das Rennen am 13. September im frühen Herbst statt. Die ersten beiden Rennen wurden auf der kurzen Strecke und nicht der legendären TT-Piste ausgetragen. Doug Polen holte um 0,04 Sekunden vor Raymond Roche, der Amerikaner gewann den ersten Lauf.

1993 dann fand das Rennen auf der längeren Strecke statt und Fogarty dominierte die Szenerie: Er gewann beide Rennen mit einem ansehnlichen Vorsprung. 1994 war Fogarty noch stärker unterwegs: Er holte mit fast einer Sekunde Vorsprung (0,95 Sekunden) die Pole Position und feierte einen weiteren Doppelsieg, beide Male mit der schnellsten Rennrunde. Seine Dominanz sollte bis zu einem vierten Doppelsieg in Folge im Jahr 1996 ausgebaut werden. 1997 aber machte ihm John Kocinski auf Honda das Leben schwer. Im direkten Duell entschied Kocinski den ersten Lauf für sich, Fogarty gewann Rennen zwei. Im zweiten Rennen aber hatte Frankie Chili etwas zurückgesteckt und wollte Ducati in der WM helfen.

Ein Jahr später, 1998, sah das anders aus, denn Fogarty und Chili lieferten sich in beiden Rennen einen harten Fight. Chili gewann den ersten Lauf und auch im zweiten Rennen ging es zwischen den beiden bis zur letzten Runde heiß her. In der letzten Schikane nahm Fogarty die innere Linie und feierte den Sieg, Chili stürzte. Chili stürmte wutentbrannt zurück in die Box und konnte dieses Gefühl auch in der Pressekonferenz nicht unterdrücken.

Im Jahre 2006 spielte das Wetter eine Hauptrolle bei der Entscheidung des Rennens: Corser, Kagayama, Bayliss und Haga stürzten alle in Führung liegend oder knapp hinter dem Führenden, sodass Chris Walker die Chance auf seinen ersten und einzigen WorldSBK-Laufsieg ergriff. Im zweiten Lauf war es trocken und in der ersten Kurve berührten sich Corser und Haga. Damit war der Weg für Troy Bayliss frei, der mit einem großen Vorsprung vor Andrew Pitt gewann.

Bayliss entschied sich 2007 für den falschen Reifen und wurde durch das Feld zurückgereicht, nachdem er mit James Toseland um den Sieg gekämpft hatte. Der Brite gewann dann locker, denn kein anderer konnte mithalten. Auf den ersten Runden dieses Rennens stürzten insgesamt sechs Fahrer im Kampf um die Spitze.

Der zweite Lauf war WorldSBK-Racing „at its best“: Haga, Bayliss und Toseland kämpften um die Spitze. Haga stürzte nach einem technischen Problem, Bayliss konnte sich dann absetzen. Toseland ließ abreißen, holte aber auf den letzten Runden wieder auf. Die letzten beiden Runden waren dann ein wahrer Klassiker: In jedem der beiden Umläufe wechselten Toseland und Bayliss die Führung jeweils vier Mal, Bayliss konnte den Briten erst in der letzten Schikane besiegen, als er die bessere Linie erwischt hatte und mit neun Tausendstelsekunden-Vorsprung gewann.

2010 eröffnete Jonathan Rea sein Pole Position-Konto in Assen und gewann zwei Mal für das Heimteam von Ten Kate. Im zweiten Lauf kämpften sieben Piloten um den Sieg, sie überholten sich in fast jeder Kurve. Erst in der 16. Runde konnte Rea den entscheidenden Move gegen Leon Haslam in Kurve eins fahren und sich vom Rest des Feldes absetzen.

Der erste Lauf von 2012 war eines der chaotischsten Rennen aller Zeiten: Der Start erfolgte unter dunklen Wolken und mit viel Wind. Sykes konnte die Pole Position am Start verteidigen und blieb vor Rea, Checa und dem BMW-Duo aus Melandri und Haslam.

Auf der zwölften Runde trat an Sykes’ Maschine Wasser aus und verursachte ein großes Chaos. Sykes bekam es mit und wurde langsamer, doch Haslam gestikulierte wild mit den Armen und bedeutete ihm, anzuhalten. Dann fing es an zu regnen und der Lauf wurde abgebrochen. Die Piloten stellten sich für ein zweites Rennen über neun Runden wieder auf: Melandri startete von Pole neben Guintoli, doch der dritte Startplatz blieb leer, denn Smrz startete aus der Boxengasse.

Rea stürzte nach nur wenigen Kurven, Haslam blieb in Führung. Er fuhr in zwei Runden einen Vorsprung von acht Sekunden heraus, bevor er selbst stürzte. Damit übernahm Checa die Führung vor Badovini und Biaggi, der plötzlich von Guintoli überholt wurde, der nur als Achter in das Rennen gestartet war. Guintoli holte schließlich seinen ersten Sieg vor Giugliano, der sein erstes Podest feierte. Checa sorgte als Dritter für ein reines Ducati-Podest.

Im zweiten Rennen schien die Sonne, allerdings war die Strecke an manchen Stellen noch nass, weswegen der Lauf als Regenrennen gestartet wurde. Damit kam es auf die Reifenwahl an. Rea gewann vor Guintoli.

Michael van der Mark feierte 2015 als Rookie und amtierender Supersport-Weltmeister bei seinem Heimrennen in den Niederlanden seine ersten beiden WorldSBK-Podeste, Rea feierte den Doppelsieg.